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Anlässlich der Vergabe des 5. Preises “Kunst am Bau – Kunst im öffentlichen Raum“, ausgeschrieben vom Südtiroler Künstlerbunde wurde in der Galerie Prisma in Bozen eine Ausstellung mit den eingesendeten Werken präsentiert.

Nach eingehender Überprüfung durch die Jury, bestehend aus Dr. Eva Gratl, Bernard Liechti, Designer FH, Amt für Städtebau der Stadt Zürich und Dr. Arch. Helga von Aufschnaiter kamen acht Projekte in die engere Auswahl. Aus diesen wurde schließlich einstimmig der 5. Preis “Kunst am Bau – Kunst im öffentlichen Raum“ an den Künstler Alois Steger gewählt. Der Preisträger erhielt für sein Werk ein Preisgeld von 5.000 Euro, welches von der Stiftung Sparkasse gestiftet wurde.

Das Ausstellungskonzept anläßlich der Preisvergabe wurde von der Architektin Kathrin Schiefer entwickelt und gestaltet.

Öffentliche Plätze und Orte, sowie private und öffentliche Gebäude, werden täglich von unzähligen Menschen genutzt, ohne wirklich wahrgenommen zu werden. Daher ist es Absicht der Künstler, zeitgenössische Kunst an öffentlichen Orten so zu positionieren, dass das Interesse am vielfältigen Ausdrucksspektrum der Kunst geweckt und eine Auseinandersetzung damit bewirkt wird. Das gelungene Zusammenspiel von Kunst mit Baukörpern und öffentlichen Räumen schafft nicht nur einen ästhetischen Mehrwert sondern stiftet Authentizität. Die Begegnung und das sich Bewegen in solchen Symbiosen sorgt für Identifizierung der Menschen mit ihrem Lebensraum. Umso erfreulicher ist es, dass immer mehr Private in Kunst am Bau/öffentlichen Raum investieren. Bleibt der Wunsch, dass auch die öffentliche Hand intelligente Synergien erkennt und nutzt, um weiterhin sinnbringende und hochwertige Projekte zu fördern. Ausstellungseröffnung und Bekanntgabe des Preisträgers am 8.11. um 19 Uhr in der Galerie Prisma.

Dauer der Ausstellung vom 9.11. – 30.11.2013

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Politik- und gesellschaftskritisch war der Bizauer Bildhauer Herbert Meusburger in seinem Schaffen schon immer. Zumindest  unterschwellig. Wenn er etwa unter dem Leitmotiv „Trennen & Verbinden“ Granitblöcke zerteilt und die so entstandenen Elemente teils stark bearbeitet und poliert und teils roh belassen wieder zusammenführt, so spielt er damit durchaus auf die aktuellen Befindlichkeiten und Bedürfnisse des gesellschaftlichen Alltags an. Bei solchen Arbeiten schwingt die Kritik überaus subtil mit.

DSC00352Wie eine „ direkte rechte Gerade dagegen mutet seine aktuelle Serie von Acryl-Arbeiten an, die den Titel „verwischt und vertuscht“ trägt. Der Bildhauer, der hier zum ersten Male mit Acryl experimentiert, trägt in vielen Schichten Farbe auf 120 x 120 cm grosse Holztafeln auf und „verwischt und vertuscht“ diese durch einen Scheibenwischer, der von einem Motor angetrieben wird. Allein schon die Benennung des Zyklus macht deutlich, worum es hier geht. Der schamlose Betrug an der Gesellschaft durch Politiker, Wirtschaftsgranden, Lobbyisten und selbsternannte Einfädler, die anscheinend jeden Sinn für Recht und Moral verloren haben, wird hier direkt und offen angeprangert. Täglich treten neue Skandale zutage, die aufzeigen, wie findungsreich die „Elite“ an den Schaltstellen der Wirtschaft und Politik agiert, um Korruption, Betrug und Steuerhinterziehung  durch unzählige Verschachtelungen und Verflechtungen zu vertuschen. Aber nicht nur die Politiker und Manager unterliegen dieser Mentalität. Die von purem Egoismus und Macht- und Geldstreben geprägte Selbstbedienungsmentalität lässt sich in praktisch allen Bereichen der Gesellschaft belegen, in der Alten- und Krankenpflege genauso wie im Sport, der Kultur oder im Beamtenwesen.

Die Medien haben längst eigene Redaktionsmaßstäbe für die uferlosen Abräummentalitäten erstellt. Sie versuchen, mit Hilfe des Aufdeckungsjournalismus den allerorten grassierenden Filz zumindest in Teilbereichen zu entflechten. Dies gelingt aber nur ansatzweise. Und die Justiz kämpft teils machtlos dagegen an, all die komplizierten und verwinkelten wirtschaftlichen und politischen Betrugssümpfe auszutrocknen.

DSC00353Mit seinen Scheibenwischern hat Meusburger eine plakativ simple aber eindrucksvolle Methode entwickelt, die gewissenlosen Vertuschungsmechanismen der Wirtschaft und Politik aufs Korn zu nehmen. Durch das Auftragen vieler Schichten, die Farbkomposition und die Art der gestischen „Verwischung“ erreichen die einzelnen Bilder auch eine enorme malerische Qualität.

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Ein besonderes Merkmal der Werke ist es, dass sie erst im Rahmen des Manifests fertiggestellt werden. Denn Meusburger hat Persönlichkeiten aus allen Lebensbereichen eingeladen, die Exponate im Rahmen des Manifests mit Texten, die sie zum Thema „verwischt und vertuscht“ kreiert haben, aktionistisch zu beschriften.

Das Manifest wird – kuratiert von Kathrin Schiefer – am Dienstag 01.10.2013 am Gerstboden in der Ottakringer Brauerei in Wien präsentiert. Passend zur Serie „verwischt und vertuscht“ wird ein

Katalog erscheinen, in welchem neben Meusburgers Zyklus auch die entsprechenden Texte dokumentiert sind.

Mit Beiträgen von Roland Adrowitzer, Stephan Alphare, Gotthard Bonell, Karl Brodl, Erhard Busek, Ona B., Heinz Heisl, Wolfgang Hermann, Werner Hörtner, Ulrike Lunacek, Brigitte Matthias, Norbert Mayer, Felix Mitterer, Manfred Nowak, Martin Ortner, Karlheinz Pichler, Wolfgang Popp, Eva Rossmann, Gerhard Ruiss, Christian Ruschitzka, Werner Schedler, Kaspanaze Simma, Rita Troy, Peter Turrini, Maria Walcher, Hildegarth Werth, Martin Winkler u.a.

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CIMG0112 CIMG0116Covegno_Termeno-web-2 Politiker, Fachleute und Vertreter der örtlichen Verwaltung treffen aufeinander, um sich mit dem Gebiet zwischen Trient und Bozen und seiner zukünftigen Entwicklung zu befassen, und gehen dabei auch auf die Schwierigkeiten und Probleme ein, die diese Landesgrenze mit sich brachte und immer noch bringt. Nach den positiven Erfahrungen der ersten regionalen Tagung, die 2012 in der Zone Trient Nord stattfand, gibt dieses zweite Aufeinandertreffen nun die Gelegenheit, sich über die Bedeutung der Grenze zwischen den beiden Autonomen Provinzen Gedanken zu machen und die Herausforderungen in der Zusammenarbeit der beiden angrenzenden örtlichen Verwaltungen und Provinzen anzusprechen. Zentrale Themen sind dabei die Rolle der Region sowie die Schaffung von gemeinsamen politischen Rahmenbedingungen. Im Rahmen dieser allgemeinen Überlegung soll geklärt werden, auf welche Weise die Bezirksgemeinschaften und die zwei Provinzen die infrastrukturellen Herausforderungen, die in den nächsten Jahren anstehen, gemeinsam und koordiniert meistern können. Im Anschluss der Veranstaltung wird die Ausstellung 1 Gebiet | 8 Fotografen eröffnet.

Seit den 1990er-Jahren erlebt die Südtiroler Baukultur einen enormen Aufschwung. Moderne Siedlungen, Verwaltungsgebäude, Hotels und private Wohnhäuser wurden entworfen und gebaut: Anders als der alpenländische Einheitsstil wagen sie den Sprung in eine neue moderne Architektur. Eine hochkarätige Jury hat für Sie die 140 schönsten und innovativsten Architekturbeispiele ausgesucht. Vorraussetzungen und Kriterien für die Bewertung waren unter anderem: Wurde die Landschaft miteinbezogen? Wurde das Regionale mitberücksichtigt? Was hat sich der Architekt in Hinblick auf Kultur und Historie überlegt? Wie originell sind Idee und Konzept? Dieses Buch macht das Architekturschaffen der vergangenen Jahrzehnte einer breiten Öffentlichkeit sowie architekturinteressierten Reisenden zugänglich. Mit Projekten und Bauten von: Walter Angonese, Gerd Bergmeister, Karl Dietl, Arnold Gapp, Feld72, Markus Scherer u.v.a. Koordination & Redaktion: Kathrin Schiefer

Vom 18. April bis 20. Mai 2013 zeigt das Lanserhaus unter dem Titel „IRONIMUS Karikaturen aus sieben Jahrzehnten - Südtirol und die Welt“ eine dem österreichischen Stararchitekten und Karikaturisten Gustav Peichl gewidmete Ausstellung. Unter dem Pseudonym IRONIMUS zeichnet Gustav Peichl seit den fünfziger Jahren Karikaturen: Noch heute mehrmals in der Woche für die Wiener „Presse“, lange Jahre war er auch für die Süddeutsche Zeitung und die Wiener „Wochenpresse“ tätig. Augenzwinkernd, komisch, kritisch – aber nie böse sind Peichls Kommentare zum Tagesgeschehen. Mit seinen Karikaturen, die er nicht nur den Mächtigen, sondern auch dem kleinen Mann, dem „homo Austriacus“ wie einen Spiegel vorhält, regt er dazu an, das Bild von uns und unserer Welt stets aufs Neue zu hinterfragen. In einer umfangreichen Schau, kuratiert von Kathrin Schiefer, präsentiert das Lanserhaus sein breites Schaffen aus sieben Jahrzehnten und spiegelt damit ein wichtiges Stück Zeitgeschichte Südtirols und der Welt wider. Es ist die erste IRONIMUS-Ausstellung in Südtirol! Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der die Bandbreite des Schaffens von IRONIMUS ausführlich dokumentiert. Mit Beiträgen von Joseph Zoderer und dem ehemaligen ORF-Generalintendanten Gerd Bacher und Grußworten von Walburga Kössler, Kulturreferentin der Gemeinde Eppan, Landeshauptmann Luis Durnwalder und, als Sponsor, Michael Seeber. Redaktion: Prof. Hans Haider IRONIMUS IRONIMUS IRONIMUS IRONIMUS' IRONIMUS [vimeo http://vimeo.com/64939795]

Blumen gehören zu den frühesten Motiven in der Kunstgeschichte und sind bis heute Publikumslieblinge. Blumenbilder konservieren vergängliche Schönheit für die Ewigkeit, ihre Macht und ihr Zauber scheinen unendlich. “Durch die Blume / rosa di fiori” versucht der Frage nachzugehen, inwieweit im 21. Jahrhundert die Kraft der Blumen ungebrochen ist. Dürfen Blumenbilder überhaupt noch gemalt werden oder ist das Sujet mittlerweile obsolet? Gezeigt werden Arbeiten Tiroler Künstlerinnen und Künstler aus den Jahren 1920 bis 2012, und durch geeignete Konstellationen und Gegenüberstellungen sollen Antworten aufgezeigt werden. Dabei reicht die Bandbreite vom Naturalismus über den Spätimpressionismus bis hin zu konzeptionellen Ansätzen und zur Abstraktion. Eine Konstante wird hierbei deutlich: Die künstlerische Suche bringt stets innovative Resultate, und obwohl das Motiv heute sehr kontrovers angegangen wird, haben Blumen nichts von ihrem Verführungspotential verloren. Blumenbilder sind also nicht von gestern. Kurator: Brigitte Matthias Ausstellungsgestaltung: Kathrin Schiefer

Die Architektur. Unendliche Diskurse. Wir schreiben das Jahr 2028. Eintrag in das
Bautagebuch:
Die behindertengerechte Bautoilette wurde verspätet angeliefert und der 71-jährige
Zimmermann kann deshalb nicht termingerecht mit den Arbeiten beginnen.
Es war eine gute Idee der Väter der Bundesrepublik, die Lasten staatlicher Investitionen
und der Sozialkassen nicht mit kapitalgedeckten Systemen zu finanzieren, sondern sich
auf die Zahlkraft der Kinder zu verlassen. Schließlich kann man Kindern sagen was zu tun
ist!
Ein wenig ärgerlich ist natürlich, dass es ab Mitte der 1970er zu wenig Kinder gab und
nun die Alten etwas länger arbeiten müssen, um am Ende mit weniger Rente in den
Ruhestand zu gehen.
Viele fragen derzeit: Und was macht der Staat? Die Antwort ist: Nichts! Im Grunde war
das alles schon 1980 beschlossene Sache, da ab diesem Zeitpunkt jeder Politiker wusste
wohin der Hase läuft. Die Diskussionen über die RAF, die Ölkrise, das Waldsterben, den
Klimawandel, den Krieg gegen den Terrorismus und die Weltwirtschaftskrise haben uns
zu sehr in Anspruch genommen. Das war schon alles superwichtig, um die Welt für
unsere Kinder in einem guten Zustand zu hinterlassen. Welche Kinder? Die Frage war
eigentlich damals rein rhetorisch und niemandem fiel auf, dass genau diese fehlten. Alle
dachten: Ich überlege mir, wie WIR die Welt für UNSERE Kinder retten werden. Das war
„in“, ein Gutmensch musste so denken. Tatsächlich sollten aber dann die anderen die
Welt retten und auch die anderen die Kinder bekommen. Deshalb haben wir heute den
Klimawandel und keine Kinder, trotz edler Gedanken.
Gehandelt haben wir nur einmal. Das war in der Weltwirtschaftskrise 2008, als zu wenig
Autos gekauft wurden, da gab es dann eine Abwrackprämie. Heute meinen einige eine
Babyprämie wäre damals sinnvoller gewesen, damit die geburtenstarken Jahrgänge in
den letzten fruchtbaren Jahren noch Kinder in die Welt setzen. Aber dafür ist es nun zu
spät!
Auch unser Kammerrentensystem, welches kapitalgedeckt und theoretisch sicher war, fiel
leider dem System zum Opfer:
Nachdem die Bundesregierung im Jahr 2025 das Versorgungswerk enteignet hat und die
dortigen Gelder für eine Woche die Rentenkassen der Bundesrepublik entlastet haben,
werde auch ich erst mit 75 Jahren in den Ruhestand gehen.
Für mich ist das natürlich kein Problem, war doch schon damals im Jahr 2008 Oscar
Niemeyer mein großes Vorbild, wie er noch mit 101 Jahren von den „runden Formen“ in
seinem Leben sprach und ganz offensichtlich nicht die Architektur damit meinte.
Das beruhigte mich und versöhnte mich mit dem Rentensystem.
Immerhin sind die Architekten nun da angekommen wo sie volkswirtschaftlich gesehen
schon immer hingehörten, aber nie mit dem Herzen waren: In der Bauwirtschaft.
Nachdem sich die Kollegen im Jahr 2008 noch über eine gelungene Reform der HOAI
freuten, kam mit der absoluten Mehrheit der FDP im Jahr 2016 der Absturz. Totale
Liberalisierung der Märkte. Qualität kann sich auch mit Marktpreisen durchsetzen hieß es
im Bundeswirtschaftsministerium. Eine Mindestlohnregelung von 4,50 €/Stunde, wie für
die ostdeutschen Frisöre, konnte die Architektenkammer leider nicht durchsetzen.
Einige Kollegen wussten nicht wie freie Preise zu bilden waren und dachten einfach es
wäre günstig bei 100% Leistung für 50% des ehemaligen Honorars zu arbeiten. Für die
Auftragslage war dies zunächst ein guter Gedanke. Trotzdem mussten aus nicht
erklärlichen Gründen, immer mehr Architekturbüros Insolvenz anmelden. Trotz guter
Auftragslage.
Gerade viele der Büros, welche sich die Gestaltung zur Aufgabe machten und sich von
allzu kapitalistischen Gedanken fern hielten, mussten ab 2016 zunehmend dicht machen.
Was für ein Verlust für die Baukultur.
Apropos Baukultur: Es gibt noch einige Buildingdesigner, die im Auftrag großer
Immobilienkonzerne Fassaden stylen. Ab und an bauen einige Kollege in Asien auch
erstaunliche Dinge und ich habe gehört, es soll bald eine Bundesstiftung Baukultur geben.
Ein Journalist hat kürzlich aufgedeckt, dass es diese Stiftung schon seit 2006 geben solle,
allerdings kenne ich Keinen, der dort Mitglied ist. Ich denke, das war eine Presseente….

© Alexander Beck

http://dabonline.de/wp-content/uploads/Die-Architektur-ein-Bericht-aus-dem-Jahr-2028_-ABeck2.pdf